Anlässlich des nationalen Gedenktages für Drogentote am Montag (20.07.2015) meinte der Landeschef der Grünen in Sachsen, Jürgen Kasek, den Freistaat für seine Drogenpolitik kritisieren zu müssen. Sachsen fokussiere sich „einseitig auf den Bereich Crystal-Konsum“. Sebastian Wippel, sicherheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, erwidert dazu:
„Die Zahl der Crystal-Konsumenten ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Allein in Leipzig hat sich die Zahl von 2011 zu 2014 vervierfacht! Dies zu verharmlosen, weil man mit der Legalisierung bestimmter Drogen sympathisiert, ist absolut inakzeptabel.
Vielmehr muss der Freistaat seine Bemühungen im Kampf gegen Drogen intensivieren. Es geht hier nicht nur darum, junge Menschen vor einer äußerst gefährlichen Sucht zu bewahren, sondern auch um ein konsequentes Vorgehen gegen bandenmäßige Kriminalität, die den Crystal-Konsum erst ermöglicht und noch viele andere negative Begleiterscheinungen hat. Dass die sächsische Staatsregierung noch nicht einmal selbst weiß, welche Schäden durch die wachsende Beschaffungskriminalität entstehen, sollte verdeutlichen, wie wenig bisher über die gesamtgesellschaftliche Tragweite dieses Problems bekannt ist.
Thomas Liebel, der Bundeschef der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft, betonte erst vor wenigen Tagen, Sachsen sei das anfälligste Land für Crystal-Konsum und warnte vor zunehmend mafiösen Strukturen. Seine Forderung, den Zoll personell und technisch besser auszustatten und ihm mehr Kontrollbefugnisse zu geben, ist deshalb absolut unterstützenswert.“
Zum Hintergrund des Problems: Schätzungen zufolge entstehen jährlich etwa zehn Tonnen Crystal in tschechischen Drogenküchen. Bei Kontrollen im letzten Jahr fand der deutsche Zoll jedoch nur 73 Kilogramm.
(Bild: Michael Allen Smith, Line of Crystal Meth, flickr, CC)
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