Drogentote und die „Legal Highs“ / „Designerdrogen“

Heute wurde auf Bundesebene bekannt gegeben, dass bei es mit einer Steigerung von ca.3% im vergangenen Jahr mehr Drogentote gegeben hat, als im Jahr 2013. Dieser Umstand sollte diejenigen bedenklich stimmen, die das Thema bisher nicht betrachtet haben. Insbesondere der Konsum von Amphetamin und Metamphetamin hat stark zugenommen. Dies spiegelt sich auch in der polizeilichen Kriminalstatistik Sachsens wieder, obwohl die Zahl der Polizisten, die die Szene kontrollieren könnten, gesunken ist. Jetzt soll es aber nicht um die Polizeipolitik der Schwarz/Roten (ehemals Schwarz/Gelben) Staatsregierung gehen.

Besonders bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang zwei Begriffe: „Designerdrogen“ und „Legal Highs“.

Beide Begriffe sind Verniedlichungen. Mit „Design“ wird regelmäßig etwas modisches, hippes, modernes verbunden. Sind Designerdrogen also Drogen, die ein Designer nimmt, um kreativ zu sein? Oder sind es Drogen, die ein Designer entworfen hat, um damit ein besonderes Lebensgefühl auszudrücken? Keinesfalls! Diese Drogen heißen so, weil sie im Labor von Chemikern „designt“ sprich „entworfen“ werden. Das passiert nicht etwa aus dem Grund, dass die Drogenchemiker besonders gesunde Drogen entwerfen würden, sondern aus zwei Gründen: Erstens soll, die den Geist vernebelnde, Wirkung verstärkt werden. Zweitens wird die molekulare Zusammensetzung der Droge soweit verändert, dass der Stoff möglicherweise nicht mehr in den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes zu finden ist. Damit glaubt man der Strafbarkeit der Drogenherstellung entgehen zu können.

Und schon sind wir bei dem Begriff der „Legal Highs“. Häufig werden diese Dinge als harmlose „Kräutermischung“ oder „Badesalz“ verkauft. Diese sind nicht legal, weil es sich etwa um ungefährliche Drogen handelte, sondern weil sie unter Umständen (noch) nicht vom Betäubungsmittelgesetz erfasst sind.

Da hier der Gesetzgeber und die Drogenhersteller in einem unheiligen Wettbewerb stehen, sollte sich keiner darauf verlassen, dass der Umgang mit Legal Highs wirklich nicht verboten wäre. Man sollte sich auch keine Illusion darüber machen, dass diese Stoffe etwa unschädlich wären. Es handelt sich immer um blanke Chemie, die dem Körper entweder langfristig schadet, oder sogar direkt beim Erstkonsum tötlich wirken kann! Das ist keine leere Drohung. Auch beim Konsum von Cannabis, welches heute viel stärker als vor 20 Jahren ist, können Lunge und Herz kollabieren.(Auch deshalb wird es mit mir keine Legalisierung von Cannabis geben!)

Wer mit dem Gedanken spielt sich diese Drogen zu besorgen, sollte für sich auch folgende Fragen beantworten.

1.) Würdest Du in den Supermarkt gehen und Dir Badezusatz spritzen oder durch die Nase ziehen?

2.) Würdest Du Dir Dinge in den Mund stecken, deren Herkunft Du nicht kennst, auch wenn sie verlockend braun unter dem Papierkorb unten am Laternenpfahl liegen?

3.) Glaubst Du wirklich, dass Mafiosi, die mit Waffen und Menschen handeln, die für Geld töten, sich Gedanken über die unbedenkliche Wirkung von Drogen auf Deinen Körper machen?