Das patriotische Netzwerk »Ein Prozent« wehrt sich gegen seine Facebook-Löschung. Die Ein Prozent-Seite war im Vorfeld der Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen abgeschaltet worden. Der Verein wurde zuletzt durch seine #Wende2019-Kampagne auch im Freistaat einem größeren Publikum bekannt.
Die Gründe der Zensur klingen abgeschmackt: Ein Prozent stehe der Identitären Bewegung nahe, die eine „Hass-Organisation“ sei.
Dass Facebook eine rigide antipatriotische Zensurpolitik betreibt ist allgemein bekannt. Es überrascht mich aber, mit welchen diffusen, inhaltlich nichtssagenden Wendungen Facebook seine Eingriffe in die Meinungsfreiheit rechtfertigt.
Wer entscheidet anhand welcher Kritierien, was eine „Hass-Organisation“ ist? Was bedeutet „nahestehen“? Steht etwa der Görlitzer Oberbürgermeister Ursu der Antifa nahe, weil Linksextreme mit ihm demonstrierten?
Hier ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Facebook ist auf dem Weg zu einer offen undemokratischen Plattform. Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter, die eine Gesellschaft hervorbringt. Das heißt nicht, dass man alle Meinungen mögen muss. Aber es heißt, dass man die Größe hat, auch dem Andersdenkenden die Möglichkeit zuzugestehen, seinen Standpunkt zu artikulieren.
Facebook möchte diese demokratische Grundregel untergraben. Ich wünsche Ein Prozent viel Erfolg für den bevorstehenden Prozess.
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Tag24 2019. Rechte klagen gegen Facebook-Sperre: „Ein Prozent“ will keine Hass-Organisation sein. Veröffentlich: 12.11.2019. https://www.tag24.de/…/landgericht-goerlitz-dresden-sachsen… [13.11.2019].