Laut Innenminister Markus Ulbig (CDU) wird auf der bevorstehenden Innenministerkonferenz in Leipzig die „Prepper“-Szene ein Thema sein, der eine Nähe zu den Reichsbürgern vorgeworfen wird. Dazu erklärt der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:
„Wir dürfen Prepper, die sich besonders viele Vorräte für den Katastrophenfall anschaffen, nicht als Extremisten abstempeln. Schließlich empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe explizit, für zwei Wochen Lebensmittel vorzuhalten, um auf Krisensituationen wie Hochwasser, Lawinen, starken Schneefall usw. vorbereitet zu sein. So werden z.B. 14 Liter Wasser pro Woche und Person als Richtlinie angegeben. Für eine Familie mit zwei Kindern heißt das also, dass 112 Liter Trinkwasser vorgehalten werden sollen.
Befolgt man die offiziellen Ratschläge, ist der Keller somit schnell voll. Wenn einzelne Bürger es nun mit dem Hamstern etwas übertreiben, so darf dies kein Grund sein, sie zu verdächtigen. Damit würden wir die sinnvollen Hinweise des Bundesamtes aushebeln und eine Kultur der Denunziation etablieren. Denn gehen wir noch einen Schritt weiter: Wie sollten wir mit einem übervorsichtigen Bürger umgehen, der noch dazu einen Jagdschein besitzt, weil ihm das Spaß macht, er Interesse an der Natur hat und er als Nebeneffekt in der Lage ist, sich den Sonntagsbraten auch selbst schießen zu können? Ist das dann ein besonders schlimmer Extremist?
Unsere Innenminister sollten hier einmal die Kirche im Dorf lassen. In der Tat gibt es neben vielen harmlosen Leuten einige gefährliche Reichsbürger. Aber Prepper hier mit einzuordnen, ist kompletter Unfug. Den Staat geht es nichts an, wie viele Lebensmitteldosen, Kartoffeln und Nudeln der einzelne Bürger im Keller stehen hat. Das ist eine Privatangelegenheit, in die wir nicht hineinzuregieren haben.
Wenn ich mir unsere desaströse Energiepolitik anschaue, ist es zudem gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass eines Tages der Strom ausfällt und die Supermärkte geschlossen bleiben müssen. Deshalb ist es einfach nur weitsichtig, auch an solche Zustände zu denken und die eigene Familie für einige Zeit abzusichern.
Nebenbei bemerkt: Die beste Krisenvorsorge ist eine intakte Familie, ein guter Freundeskreis, die Nachbarn und die Zugehörigkeit zu Vereinen. Wer sich in vielen Gemeinschaften engagiert, steht im Notfall auch nicht alleine da, sondern erhält definitiv Hilfe, wenn er sie braucht.“
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