Polizeiliche Kriminalstatistik verschweigt fast 50.000 Fälle

324.736 Straftaten wurden im Freistaat Sachsen laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) im Jahr 2016 erfasst. Doch das ist nicht alles, wie eine Kleine Anfrage (Drs. 6/9281) des innenpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel, jetzt enthüllt. 2016 erhielten 49.961 Fälle keine PKS-Freigabe. 2015 waren es lediglich 40.912. Dazu erklärt Wippel:

„Nicht alle Straftaten werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Das wäre unbedenklich, wenn es sich um eine überschaubare und deshalb vernachlässigbare Größe handelte. Fast 50.000 Fälle kann man jedoch nicht einfach so unter den Tisch kehren und bei der Berechnung des Personalbedarfs der Polizei außen vor lassen, da auch sie eine enorme Arbeit verursachen. Hinzu kommen noch die offenen Vorgänge bei der Polizei (aktuell: 63.749). Diese verfälschen die Polizeiliche Kriminalstatistik und den tatsächlichen Personalbedarf in noch größerem Ausmaß.

Es wäre aber ohne Probleme möglich, die Fälle ohne PKS-Freigabe, also z.B. solche, die nicht hinreichend konkretisiert werden konnten, gesondert auszuweisen. Dies ist eine Frage der Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber der Öffentlichkeit und den Bürgern. Werden diese Straftaten hingegen verschwiegen, entsteht der Eindruck, dass hier die Statistik schöngerechnet werden soll.“

(Bild: www.einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de)