Zum „Streit um (den) Anstieg von Crystal Meth“ im Landkreis Görlitz (SZ vom 24. April) erklärt der AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:
„Ich habe am 9. April eine Pressemitteilung zum besorgniserregenden Anstieg von Crystal-Süchtigen im Landkreis Görlitz verschickt. Darin konstatierte ich nach Auswertung mehrerer, von mir gestellter Kleiner Anfragen, dass gleich 60 Prozent mehr Menschen in unserem Landkreis die Suchtberatung aufgrund einer Crystal-Problematik aufsuchten.
In der Kleinen Anfrage Drs. 6/13041 teilte mir das sächsische Sozialministerium für 2017 99 Suchtkranke in Behandlung mit. Ein Jahr später stellte ich die Anfrage erneut, um die Zahlen für 2018 zu erfahren (Drs. 6/17045). Nun hieß es, in der entsprechenden Statistik seien 160 Menschen erfasst. Jeder Journalist und jeder Bürger kann dies in wenigen Minuten über eine Recherche-Datenbank des Sächsischen Landtags nachvollziehen.
Den festgestellten, massiven Anstieg bezeichnete ich am 9. April als ‚erklärungsbedürftig‘ und forderte das Gesundheitsamt zu einer Stellungnahme auf. Dabei kam heraus, dass die Zahlen des Sozialministeriums fehlerhaft waren, denn bereits 2017 gab es 148 Suchtkranke in Behandlung. Das Sozialministerium korrigierte schließlich die falschen Angaben am 24. April. Dies kann ebenfalls jeder in Drs. 6/13041 überprüfen.
Da sich der Sachverhalt eindeutig so darstellt, ist es unanständig, mir zu unterstellen, ich hätte Zahlen manipuliert oder fehlerhaft ausgewertet. Ich konnte unter keinen Umständen am 9. April erahnen, dass am 24. April das Sozialministerium seine Angaben zu Crystal-Süchtigen im Landkreis Görlitz korrigieren muss.
Zugleich warne ich davor, den Fehler des Sozialministeriums dafür zu nutzen, um die Crystal-Problematik zu relativieren. Das Ministerium hat lediglich festgestellt, dass es auch schon 2017 sehr viele Crystal-Süchtige gab und der Anstieg von 2017 auf 2018 weniger gravierend, als zunächst angenommen, ausfiel.
Aus diesem Grund ist es weiterhin richtig, mit Grenzkontrollen gegen Drogenschmuggel vorzugehen. Wir dürfen zudem nicht immer nur das letzte Glied der Kette, die Konsumenten von Drogen, wegfischen, sondern müssen an die Händler heran und Drogenszenen bereits in der Entstehung zerschlagen. Das Beste gegen Suchterkrankungen ist immer die Prävention, die schon im Kindesalter beginnt.“