In den letzten Tagen ging es in der Presse immer wieder um „Legal Highs“. Diese Ersatzdrogen werden von Experten als „neue große Gefahr“ bezeichnet. Mit einem Flugblatt hat Sebastian Wippel davor bereits im Juli 2014 gewarnt. Der entsprechende Text über die „Legal Highs“ soll im folgenden noch einmal in Erinnerung gerufen werden:
2014 gab es ca. drei Prozent mehr Drogentote als 2013. Insbesondere der Konsum von Amphetamin und Metamphetamin hat stark zugenommen. Dies spiegelt sich auch in der polizeilichen Kriminalstatistik Sachsens wider, obwohl die Zahl der Polizisten, die die Szene kontrollieren könnten, gesunken ist.
Jetzt soll es aber nicht um die Polizeipolitik der schwarz-roten (ehemals schwarz-gelben) Staatsregierung gehen. Besonders bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang vielmehr zwei Begriffe: „Designerdrogen“ und „Legal Highs“.
Beide Begriffe sind Verniedlichungen. Mit „Design“ wird regelmäßig etwas Modisches, Hippes, Modernes verbunden. Sind Designerdrogen also Drogen, die ein Designer nimmt, um kreativ zu sein? Oder sind es Drogen, die ein Designer entworfen hat, um damit ein besonderes Lebensgefühl auszudrücken? Keinesfalls! Diese Drogen heißen so, weil sie im Labor von Chemikern „designt“, sprich „entworfen“, werden. Das passiert nicht etwa aus dem Grund, dass die Drogenchemiker besonders gesunde Drogen entwerfen würden, sondern: Erstens soll die, den Geist vernebelnde, Wirkung verstärkt werden. Zweitens wird die molekulare Zusammensetzung der Droge soweit verändert, dass der Stoff möglicherweise nicht mehr in den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes zu finden ist. Damit glaubt man der Strafbarkeit der Drogenherstellung entgehen zu können.
Und schon sind wir bei dem Begriff der „Legal Highs“. Häufig werden diese Dinge als harmlose „Kräutermischung“ oder „Badesalz“ verkauft. Diese sind nicht legal, weil es sich etwa um ungefährliche Drogen handelte, sondern weil sie unter Umständen (noch) nicht vom Betäubungsmittelgesetz erfasst sind.
Da hier der Gesetzgeber und die Drogenhersteller in einem unheiligen Wettbewerb stehen, sollte sich keiner darauf verlassen, dass der Umgang mit Legal Highs wirklich nicht verboten wäre. Man sollte sich auch keine Illusion darüber machen, dass diese Stoffe etwa unschädlich wären. Es handelt sich immer um Chemie, die dem Körper entweder langfristig schadet, oder sogar schon beim Erstkonsum tödlich wirken kann! Das ist keine leere Drohung. Auch beim Konsum von Cannabis, welches heute viel stärker als vor 20 Jahren ist, können Lunge und Herz kollabieren. Auch deshalb wird es mit mir keine Legalisierung von Cannabis geben!