Unfassbare Rosstäuscherei bei sächsischen Cybercops

Eine kleine Anfrage (Drs. 6/9516) des innenpolitischen Sprechers der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel, hat enthüllt, dass nur 26 der 103 IT-Spezialisten bei der Polizei für die Bekämpfung der Computer- und Internetkriminalität eingesetzt werden. Drei Viertel der Spezialisten sind dagegen ausschließlich mit Verwaltungstätigkeiten beschäftigt. Dazu erklärt Wippel:

„Bei der Einstellung der Cybercops hat uns Innenminister Markus Ulbig richtig hinters Licht geführt. Er hat so getan, als würde der Freistaat Sachsen endlich in die Offensive gehen, um die steigende Computer- und Internetkriminalität in den Griff zu bekommen. In Wirklichkeit hat er aber die eingestellten IT-Spezialisten in die Verwaltung geschickt, um dort auf einen grünen Zweig zu kommen. Für IT-Forensik ist dagegen noch immer kein einziger Spezialist zuständig.

Das ist eine unfassbare Rosstäuscherei, die in ihrem ganzen Ausmaß erst dann ersichtlich wird, wenn man sich die Vorbildung der angeblichen Spezialisten anschaut. Als IT-Spezialisten bezeichnet Ulbig auch Geographen, Verwaltungswirte, Elektroinstallateure und chemisch-technische Assistenten. Das kann nicht sein Ernst sein.

Meine Anfrage hat auch ergeben, dass die IT-Spezialisten nicht ohne die Begleitung von Schutzpolizisten oder anderen Kriminalpolizisten bei Einsatzmaßnahmen zur Gefahrenabwehr oder Strafverfolgung eingesetzt werden. Weil das so ist, könnte man bei ihnen die körperlichen Einstellungsvoraussetzungen herabsetzen. Ein Cybercop, der mit Hackern zu tun hat, ist in ganz anderer Weise gefordert, als ein Beamter auf Streife.“