Demokratie gelingt nur mit Gesprächen und nicht mit Selbstbeweihräucherung

tag_einheitZum gestrigen Tag der Deutschen Einheit in Dresden erklärt der sächsische AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:

„Im Vorfeld des 3. Oktobers wurde viel über die Sicherheit der Feierlichkeiten spekuliert. Insofern ist es erst einmal erfreulich, dass alles friedlich blieb. Ein Kompliment hat sich dabei die Polizei verdient, die viel zu häufig und ungerechtfertigt mit Argusaugen beobachtet wird. Die Polizei hat mit Präsenz geglänzt, dafür viel Zuspruch von den Besuchern erhalten und mit Augenmaß auf kritische Situationen reagiert.

Bei einem Nationalfeiertag sollte es aber natürlich um mehr gehen als nur die Sicherheit. Die Debatte darüber wurde definitiv in der letzten Woche überdreht und dürfte vielen potentiellen Besuchern die Laune verdorben haben. Das Resultat: Nur 450.000 statt der erhofften 750.000 Besucher nahmen an dem Volksfest über das verlängerte Wochenende teil.

Leider ist es jedoch auch nicht gelungen, die deutsche Einheit unbeschwert und selbstbewußt zu feiern, und den Tag zum Anlass zu nehmen, um mit dem Volk ins Gespräch zu kommen. In anderen Staaten finden zum Nationalfeiertag Militärparaden statt und die positiven Seiten der eigenen Geschichte werden herausgestellt. In Deutschland dagegen hat man davor immer noch Angst. Sogar die sächsischen Bergleute und Schützenkompanien durften diesmal nicht mehr Spalier stehen, sondern wurden zu einer billigen Staffage degradiert.

Wer die eigenen Traditionen und die vielen Mitwirkenden des Festes so missachtet, muss sich nicht wundern, wenn sich das Volk in immer größeren Teilen von der Politik und seinen Repräsentanten abwendet. Es gab auch weder von der Bundes- noch der Landesregierung eine ausgestreckte Hand zum Volk. Die politische Elite hat sich damit einmal mehr unfähig zur Einigkeit gezeigt und insbesondere in der Semperoper eine abgehobene Selbstbeweihräucherungsshow aufgeführt.“