Zur Kooperation der Polizei mit der Hochschule Mittweida zur Bekämpfung der Internetkriminalität erklärt der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:
„Die jetzt auf den Weg gebrachten Maßnahmen weisen alle in die richtige Richtung. Doch Innenminister Markus Ulbig muss sich fragen lassen, warum erst jetzt? Studenten Praktika bei der Polizei anzubieten und einen Masterstudiengang ‚Cybercrime‘ einzurichten, hätte schon vor zehn Jahren geschehen müssen. Jetzt dauert es wieder mindestens zwei Jahre, bis sich die ersten Master-Absolventen der Hochschule Mittweida bei der Polizei bewerben können.
Angesichts des riesigen Mangels an Cybercops in Sachsen und der zugleich ständig steigenden Straftaten mit dem Tatmittel Internet müssen die Anstrengungen für die Personalgewinnung weiter erhöht werden. Dabei sollten wir auch über eine erleichterte Einstellung für IT-Spezialisten nachdenken. Ein Cybercop, der mit Hackern zu tun hat, ist in ganz anderer Weise gefordert, als ein Beamter auf Streife. Deshalb sollten für sie die körperlichen Einstellungsvoraussetzungen herabgesetzt werden.
Eine Randbemerkung noch zur Technik der sächsischen Polizei: Wenn sich Ulbig selbst auf die Schulter klopft, weil seine wenigen Cyberspezialisten bessere Computer und Software hätten als der Rest, dann sei ihm gesagt, dass dies wahrlich kein Kunststück ist angesichts der total veralteten und langsamen Geräte, mit denen unsere Beamten zurechtkommen müssen.“
Hintergrund: Im Juni 2017 sorgte eine Kleine Anfrage (Drs. 6/9516) von Wippel für Aufregung, die enthüllte, dass nur 26 der 103 IT-Spezialisten bei der Polizei für die Bekämpfung der Computer- und Internetkriminalität eingesetzt werden. Drei Viertel der Spezialisten sind dagegen ausschließlich mit Verwaltungstätigkeiten beschäftigt.