Immer mehr Seniorinnen und Senioren müssen trotz Rente weiter malochen.
In Sachsen stieg die Zahl der Minijobber im Rentenalter im Vergleich zu 2010 um 62 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im selben Zeitraum sogar um 172 Prozent.
Statt verdientem Ruhestand, müssen somit über 57.000 Sachsen weiter arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten – ein Höchstwert [1].
Ein Grund sind die niedrigen Rentenansprüche. Laut dem aktuellen Rentenatlas liegt Sachsen im Bundes-Ranking nur knapp vor Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf einem der letzten Plätze.
Auch die niedrigen Eigentumsquoten verschärfen das Problem. Aufgrund der exorbitanten Abgabenlast wird es uns Deutschen immer schwerer gemacht Eigenkapital zu bilden und ein Eigenheim zu finanzieren. Dabei ist gerade Wohneigentum eine krisenfeste Altersversicherung.
Mit einer Eigentumsquote von rund 45 Prozent rangiert die Bundesrepublik EU-weit auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: In Frankreich liegt die Quote bei über 60 Prozent. Der EU-Schnitt liegt bei etwa 70. Drei von vier Spaniern wohnen im Eigenheim und acht von neun Polen.
Im Freistaat Sachsen wird mit knapp 35 Prozent Eigentumsquote der gesamtdeutsche Keller-Wert sogar noch unterboten.
Wo das Eigenheim zum Luxus wird, haben auch immer weniger Menschen die Möglichkeit, sich aus den überfüllten und teuren Ballungszentren »aufs Land« zu befreien. Dabei würde gerade das Seniorinnen und Senioren vom
großstädtischen Mietdruck befreien. Es würde außerdem dazu beitragen, strukturarme ländliche Regionen vor dem Ausbluten zu bewahren.
Zu dieser Thematik habe ich mich ausführlich in meiner Kolumne im Deutschlandkurier geäußert [2].
Dort schrieb ich: „Das Ziel der Politik muss sein, die Eigentumsquote zu erhöhen. Dafür müssen die Vermögensbildung erleichtert und finanzielle Hürden abgebaut werden. Die Grunderwerbsteuer, für den Erwerb des selbstgenutzten Wohneigentums, muss restlos abgeschafft werden!“
Ich will, dass unsere Altvorderen im Alter unbeschwert ihren
wohlverdienten Ruhestand begehen können. Die Möglichkeit, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, wäre wichtiger Weg, um Altersarmut vorzubeugen.
Eigentum bedeutet finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit ebenso wie gesellschaftliche Verwurzelung und bleibende Verantwortlichkeit.
Vielleicht sind es genau diese Werte, die den Altparteien suspekt sind.
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[1] Freie Presse Chemnitz 2020. So viele Sachsen wie nie arbeiten noch
im Rentenalter. Veröffentlicht: 28.01.2020. Abgerufen:
https://www.freiepresse.de/…/so-viele-sachsen-wie-nie-arbei…
(Bezahlschranke).
[2] Deutschlandkurier 2019. Mieten unter Merkel – beim Wohneigentum ist
Deutschland Schlusslicht. Veröffentlicht: 03.12.2019. Abgerufen:
https://www.deutschland-kurier.org/mieten-unter-merkel-bei…/