Zu den Plänen von Siemens, das Görlitzer Turbinenwerk eventuell zu schließen, betont der AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:
„Gerade diejenigen deutschen Unternehmen, die wie Siemens in der ersten Liga spielen, haben eine besondere Verantwortung für die Regionen ihrer Standorte. Konkret für Siemens in Görlitz bedeutet dies, dass eine Schließung des Standortes unbedingt verhindert werden muss. Es geht hier um 800 Angestellte, ihre herausragende Fachkompetenz, ihre Familien, um Zulieferer sowie eine enorme Kaufkraft für die ganze Region, die bei einer Standortschließung zu Teilen verloren gehen würde.
Aus meiner Sicht sollten dem traditionsreichen Siemenskonzern die eigenen Standorte in Deutschland besonders am Herzen liegen. Allerdings ist mir natürlich klar, dass mittlerweile zwei Drittel der Aktionäre des Unternehmens im Ausland sitzen und nationale Interessen dadurch leider eine immer geringere Rolle spielen.
Allein Siemens den Schwarzen Peter zuzustecken, verkennt jedoch die Lage. Durch das Exportverbot von Dampfturbinen für Kohlekraftwerke hat die Bundesregierung nur eins erreicht: Deutschen Unternehmen und Standorten zu schaden, wie jetzt in Görlitz offensichtlich wird. Das Klima wird mit dieser Maßnahme nicht gerettet. Wer Dampfturbinen braucht, beschafft sie sich jetzt einfach woanders. So funktioniert nun einmal der Markt. Planwirtschaftliche Hirngespinste scheitern dagegen in steter Regelmäßigkeit.
Es ist zu hoffen, dass die Drohungen von Siemens auch in Berlin vernommen werden und dieses unsinnige und schädliche Exportverbot wieder aufgehoben wird. Zugleich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem die energiepolitische Irrfahrt auf Grundlage dieser pseudoökologisch-linksgrün-naiven Ideologie beendet werden muss. An der Kohle führt mittelfristig kein Weg vorbei – es sei denn, wir wollen uns selbst ruinieren und irgendwann im Dunkeln sitzen.
Zu guter Letzt noch ein Wort zu dem Geraune von Siemens, das Görlitzer Werk eventuell doch nicht zu schließen, weil die AfD hier so stark ist. Wenn unsere erlangte politische Bedeutung dazu führt, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben, so freue ich mich freilich darüber. Trotzdem kann ich diese Aussage von Siemens nicht ganz ernst nehmen. Bei der Frage, ob das Turbinenwerk erhalten bleibt, werden andere Faktoren ausschlaggebend sein.“