Zum notwendigen Infrastrukturausbau in Ostsachsen erklärt der Görlitzer Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:
„Jahrelang wurden Investitionen in das Straßen- und Schienennetz in unserer Heimatregion verschleppt. Wenn wir hier nicht schnell aufholen und auf innovative Lösungen setzen, wird es auch unmöglich sein, Ostsachsen wirtschaftlich voranzubringen. Bis 2050 soll sich der Güterverkehr noch einmal verdoppeln. Darauf müssen wir uns vorbereiten, um den bereits jetzt drohenden Kollaps des Verkehrssystems zu verhindern.
Neben einer Modernisierung des Bahnverkehrs sowie einer besseren Anbindung an Cottbus und Berlin (B 115 über das 2+1 Spurensystem ausbauen) sollten wir auch darüber nachdenken, wie wir den Lkw-Verkehr auf die Schiene bekommen. Es bieten sich hier verschiedene Lösungen des kombinierten Verkehrs an, insbesondere denke ich da an das Huckepackverfahren, das in anderen Regionen schon lange erfolgreich im Einsatz ist. Straßenfahrzeuge werden hierbei komplett auf der Schiene befördert. Die zeitintensive Umladung entfällt komplett. Zudem kann der Fahrer die Zeit des Bahntransportes als Ruhezeit nutzen.
Es freut mich in diesem Zusammenhang, dass nun in Kodersdorf der größte Containerumschlagplatz Ostsachsens entsteht. Das ist ein guter, erster Schritt für die Optimierung des Warentransports. Darüber hinaus gibt es aber noch viele andere Baustellen. Wie der Sächsischen Zeitung gestern zu entnehmen war, gibt es aktuell viele Interessenten, die ihr Unternehmen in Görlitz ansiedeln möchten. Es fehlt allerdings leider an den dafür nötigen Flächen. Für dieses Problem müssen wir unkomplizierte, unbürokratische und kostengünstige Lösungen finden.
Im Interesse der Gesamtregion und der Stärkung der Binnenwirtschaft, die allen zugute kommt, appelliere ich dabei auch an die großen landwirtschaftlichen Betriebe, Flächen zu vernünftigen Konditionen zu verkaufen bzw. zu verpachten.“