Prominenten-Unterstützung für Kretschmer: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Laut Dresdner Morgenpost von heute erhält Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Wahlkampfendspurt Unterstützung von fast 40 Unternehmern und Prominenten. Dazu erklärt der Görlitzer AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:

„Bereits im Görlitzer OB-Wahlkampf erhoffte sich die CDU Rückenwind aus Hollywood, doch viele Bürger nahmen das als Bevormundung wahr. Sie fühlten sich an DDR-Zeiten erinnert, als Künstler instrumentalisiert wurden, um Zustimmung zur Regierungspolitik zu signalisieren.

Natürlich dürfen Prominente vor einer Landtagswahl ihre Meinung äußern. Sie dürfen auch einseitig Partei ergreifen und sie dürfen in einer freiheitlichen Gesellschaft sogar Behauptungen in die Welt setzen, die nicht stimmen. Ministerpräsident Kretschmer ist verantwortlich für Probleme wie den Lehrermangel und die fehlenden Ärzte im ländlichen Raum. Es leuchtet deshalb nicht ein, warum sich die Prominenten von genau der Partei Lösungen versprechen, die erst für die Probleme gesorgt hat.

Für solche Unstimmigkeiten haben die Bürger feine Antennen. Aber das ist nicht alles: Viele Künstler und Kulturschaffende sind direkt von staatlichen Fördermitteln und Aufträgen abhängig. Deshalb gilt das alte Sprichwort: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Zur Verdeutlichung: Die Sächsische Staatskanzlei ist verantwortlich für Medienpolitik und Filmförderung. Zu vergeben sind dabei pro Jahr 12,5 Millionen Euro. Dieses Geld wird dafür eingesetzt, um die Produktion von Filmen wie ‚Der Vorleser‘ zu ermöglichen. Wer wundert sich nun noch darüber, dass Filmproduzenten, Schauspieler und Prominente in den Wahlkampf für den Ministerpräsidenten einsteigen?“