Sehr geehrter Herr Beutler, liebe SZ-Lokalredaktion Görlitz,
bereits im zurückliegenden Landtagswahlkampf musste ich leider feststellen, dass Sie alle meine Pressemitteilungen zu vielen, verschiedenen Sachthemen ignoriert haben, obwohl diese ohne Zweifel für die Region um Görlitz relevant sind bzw. waren.
Nun habe ich Ihnen letzte Woche mein Statement zur Schließung des DB-Reisezentrums geschickt, das abermals mit keiner Silbe erwähnt wurde. Dafür kamen Ministerpräsident Michael Kretschmer und OB Octavian Ursu (beide CDU) ausführlich zu Wort.
Ich empfinde dies als unausgewogen und muss dahinter aufgrund der Häufung solcher Vorfälle eine bewusste Benachteiligung der Opposition vermuten. Das ist für die Demokratie gefährlich. Alle Bürger müssen angemessen über die Positionen aller Parteien informiert werden. Als Redakteure der größten Zeitung in unserer Region tragen Sie hierfür ebenso Verantwortung wie ich auch.
Die Pressefreiheit zählt zu den Grundpfeilern unserer Gesellschaft. Ich werde sie deshalb immer verteidigen. Daher respektiere ich auch, wenn Sie meine Meinungsäußerungen nicht abdrucken. Aber denken Sie bitte einmal darüber nach, was die mediale Ausgrenzung der größten Oppositionspartei in Sachsen für Konsequenzen hätte.
Wenn Sie uns nicht angemessen zu Sachthemen wie der Verkehrspolitik zu Wort kommen lassen, müssen wir zwangsläufig andere Wege gehen und wir müssen zwangsläufig die Bürger auf diese Ungerechtigkeit hinweisen. Auch das zählt übrigens zur Meinungsfreiheit. Ich möchte diese Konfrontation nicht. Ich setze auf gute Zusammenarbeit und Kooperation mit Ihnen, aber es gehören eben immer zwei dazu.
Deshalb meine letztmalige Bitte: Berichten Sie ausgewogen! Wir werden fortan Vorfälle wie die unausgewogene Berichterstattung über das DB-Reisezentrum dokumentieren. Es versteht sich von selbst, dass diese Dokumentation bei Bedarf auch zur Veröffentlichung vorgesehen ist.
Ich bitte um Antwort bis 20. September 2019.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian Wippel