Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
für unsere gesamte Region sind die angekündigten Massenentlassungen bei BOMBARDIER ein Schock. Viele Mitarbeiter berichten davon, sie hätten regelrechte Existenzangst. Es gehe dabei nicht nur um sie, sondern auch um ihre Familien.
Verstehen können die Entscheidung des Unternehmens allerdings die wenigsten. Die Mitarbeiter sprechen davon, dass sie „voll zu tun“ hätten. Vermutlich geht es BOMBARDIER also wirklich nur darum, durch eine immer größere Verlagerung der Produktion in „Billiglohnländer“ Kosten zu sparen. Dieser Entwicklung müssen wir als Politiker über Parteigrenzen hinweg entschieden entgegentreten, da sie zur hässlichen Seite der Globalisierung zählt.
Sie, sehr geehrter Herr Deinege, können dabei eine besondere Rolle einnehmen, da Sie viele Jahre bei dem Unternehmen als Manager gearbeitet haben und nun unser Oberbürgermeister sind. Versuchen Sie also bitte alles, damit die 700 Arbeitsplätze in Görlitz und 230 in Bautzen erhalten bleiben! Die Bürger können hier zu Recht von der gesamten Politik einen entschiedenen Einsatz sowie klare Worte erwarten.
Für den Fall, dass es nicht gelingt, den Stellenabbau noch vollständig zu verhindern, muss nun ebenfalls ein Plan her. Welche Optionen gibt es für die BOMBARDIER-Mitarbeiter hier in der Region? Welche anderen guten Arbeitsplätze können wir Ihnen anbieten? So hart uns der Schock getroffen hat, so wenig ist jetzt Lethargie angebracht. Wir müssen die Vorzüge unserer Region für Unternehmen und Arbeitnehmer herausstellen und zeigen, dass es in Görlitz Politiker und Bürger gibt, die sich für ihre Heimat mit Leib und Seele einsetzen.
Mit vereinten Kräften sollten wir jetzt also das nötige Signal in Richtung BOMBARDIER aussenden, dass es falsch war, ausgerechnet hier in Ostsachsen einen massiven Stellenabbau durchzuführen, der vermutlich auch viele Zulieferer indirekt treffen wird. Dabei darf es aber nicht bleiben: Lassen Sie uns diesen schweren Moment dafür nutzen, um die Attraktivität unserer Region in besonderer Weise herauszustellen und aufzuzeigen, welche Lebenschancen es hier gibt. Wenn wir ihnen helfen, brauchen die jetzt geschockten Bürger keine Existenzangst zu haben. Lassen Sie uns dies gemeinsam vermitteln.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian Wippel
AfD-Landtagsabgeordneter aus Görlitz