Sachsens kommunale Wohnungsgesellschaften, die sich im Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VDW) zusammengeschlossen haben, wollen im Jahr 2017 Rekordinvestitionen tätigen, um insbesondere das „Ausbluten“ des ländlichen Raumes zu verhindern. Gegenüber der „Freien Presse“ fordert VDW-Verbandsdirektor Rainer Seifert allerdings, dass die Politik mehr für den ländlichen Raum tun müsse, um den eingeschlagenen Weg der Großvermieter zu unterstützen. Dazu erklärt der Görlitzer AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:
„Es ist erfreulich, dass Sachsens Großvermieter auch hochwertige Wohnungen in ländlichen Regionen neu bauen wollen. Das steigert die Attraktivität. Hoffentlich entscheiden sich dann ein paar mehr Akademiker als bisher für ein Leben jenseits der Großstädte. In Görlitz und Ostsachsen werden wir in den nächsten Jahren immer mehr einen Mangel an Lehrern, Ärzten und anderem Fachpersonal zu spüren bekommen. Die etablierte Politik hat es bis heute versäumt, diesem Mangel mit einer effektiven Strategie zu begegnen.
Leider lernt der Freistaat Sachsen auch nicht aus den Fehlern der Vergangenheit. Bis 2019 will er so 140 Millionen Euro zur sozialen Wohnraumförderung einsetzen, um einkommensschwache Mieter in Leipzig und Dresden zu unterstützen. Das ist der falsche Weg. Er wird die Mieten in den Großstädten weiter in die Höhe treiben und dazu führen, dass sich die Lage in den Problemvierteln insbesondere in Bezug auf die Kriminalität weiter verschärft.
Statt weitere hunderte Millionen Euro in die Großstädte zu pumpen, ist es endlich an der Zeit, mit voller Kraft in Straßen, Bahnverbindungen, schnelles Internet und weitere Infrastruktur zu investieren, um ein Leben auf dem Land oder in einer Kleinstadt auch denjenigen zu ermöglichen, die beruflich und privat vernetzt sein wollen oder müssen. Görlitz z.B. ist verkehrstechnisch eindeutig zu schlecht an die umliegenden Großstädte angebunden. Das bekommt auch der ländliche Raum zu spüren, der damit abgehängt ist. Beim Straßennetz gibt es ebenfalls schwere Versäumnisse aufzuholen. Dass seit weit über 20 Jahren an der B 178n herumgebastelt wird, schwächt unsere gesamte Region.“
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