Letzte Woche wurde das Berliner Humboldt-Forum teilweise eröffnet. Nach über zehn Jahren Planung und Bau durften Besucher – wenngleich nur digital – das wiederaufgebaute Berliner Schloss bestaunen.
Im Jahr 1950 ließ die DDR-Führung das jahrhundertealte Schloss sprengen. An seine Stelle trat der »Palast der Republik«. Nicht nur die sozialistischen Macht- und Ideologiesysteme wurden morsch, auch der »Palast« wurde nach der Wende wegen zu vielen Astbestbaustoffen geschlossen.
Das in historischem Stil wiederaufgebaute Schloss steht symbolisch auch für die Versöhnung und Wiederentdeckung der eigenen Geschichte. Mit Ausnahme der bewusst »modern« gehaltenen Westfassade gelingt die Anknüpfung an historische Glanzzeiten deutscher Architekturkunst.
Der Wiederaufbau zeigt vor allem, wie schön man noch heute bauen kann, wenn man nur will!
Kaltes Nützlichkeits- und Effizienzdenken hat banale Wohnwüsten und steril-rechteckige Schuhkarton- und Schachbrettbauten hervorgebracht. Viele Städte wurden nach dem Krieg auf diese Weise systematisch verhässlicht.
Es ist uns ein Herzensanliegen Ästhetik in der Stadtgestaltung wieder als Faktor von Lebensqualität begreifen. Wir wollen an die große Tradition anspruchsvoller Außengestaltung – etwa in Gestalt des Rokoko oder Jugendstils – behutsam anknüpfen und Symbiosen mit Erfordernissen der heutigen Zeit schaffen.
Dafür setzen wir uns als AfD-Fraktion in Görlitz etwa im Zuge Parkhauserweiterung am Postplatz ein, die ein Teilprojekt der Revitalisierung des historischen Kaufhauses ist. Per Antrag forderten wir die Fassadengestaltung des Parkhauses ihrem historischen Umfeld gemäß optisch anzupassen. Etwa an den Jugendstil des Kaufhauses oder den Gebäuden in näherer Umgebung.
Lassen wir den »kalten« Rationalismus des Zweckbauens hinter uns. Geben wir der Schönheit, Würde und Reizfülle beim Bauen wieder einen Platz.
Lassen Sie uns unsere Städte wiederverschönern. Der Bau des Berliner Schlosses zeigt: Wir können, wenn wir nur wollen!