Um unseren Landkreis und die Unternehmerschaft besser kennenzulernen, besuchte ich im Spätherbst die SKAN Deutschland GmbH in Görlitz OT Hagenwerder.
Hier werden hochwertige Produkte im Stahlbau gefertigt. Z.B. Isolatoren für die Pharmazeutische Industrie. Diese Gerätschaften haben nichts mit Stromisolierung zu tun, sondern mit Reinraumausrüstung. Isoliert wird also die „schmutzige“ Raumumgebungsluft von der „reinen“ Luft, die für die Arbeit z.B. bei der Herstellung von Impfstoffen nötig ist.
Hier in Görlitz werden nun Produkte für den internationalen Markt hergestellt. Dabei ist es in nächster Zeit geplant über 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Entscheidend ist bei der Platzvergabe nicht, woher jemand stammt, sondern was er kann und ob er in das Unternehmen passt.
Mich hat besonders interessiert, was die Schweizer gerade nach Görlitz gezogen hat. Was für den einen gut ist, kann für andere Betriebe ja nicht schlecht sein. Die Antwort war im Grunde wenig überraschend. Um es vorweg zu nehmen: Die auch vom Schweizer Geschäftsführer Rolf Henzmann als „sehr schön“ beschriebene Architektur der Stadt war es nicht.
Görlitz befindet sich im internationalen Standortwettbewerb des Drei-Länderecks. Allein unter finanziellen Gesichtspunkten würde man den Vorzug wohl einem der Mitbewerber aus Polen oder Tschechien geben müssen. Für uns spricht –aus Schweizer Sicht – die gemeinsame Sprache und ein ähnliches Verständnis von Arbeit. Gerade im qualitativ hochwertigen Bereich dürfen keine Missverständnisse auftreten, zumal individuelle Lösungen für die Geschäftspartner produziert werden und keine Massenware.
Des Weiteren hat man hier gute Erfahrung mit der Görlitzer Wirtschaftsförderung gemacht. Es ist wichtig, daß die beteiligten Ämter und Behörden schnell und unkompliziert arbeiten. Es kommt dabei sehr gut an, wenn Investoren sprichwörtlich bei der Hand genommen werden und der Weg zur Investition aktiv begleitet wird. Im Falle SKAN GmbH hat das bestens funktioniert: Der ambitionierte Zeitplan bis zur Werkseröffnung konnte eingehalten werden.
Fazit: Wir haben einen mittelständischen, international gefragten Marktteilnehmer in Görlitz mehr. Mit offensiver Werbung, Kompetenz und Freundlichkeit, mit persönlichem Werben und Unternehmerfreundlichkeit kann die Region Ostsachsen durchaus scheinbare Nachteile gegen unsere östlichen Konkurrenten ausgleichen.