Zur Diskussion um Siemens und das „Industriekonzept Oberlausitz“ erklärt der Görlitzer AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel:
„Es ist schön, dass sich Siemens-Chef Joe Kaeser anscheinend Gedanken über die Zukunft der Industrie in der Lausitz macht und nun erste Ansätze präsentiert hat, wie es mit dem Görlitzer Werk weitergehen könnte. Mehr Eigenständigkeit hört sich erst einmal sehr gut an. Dieses Schlagwort darf aber nicht zur Hintertür für Siemens werden, um sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Der Konzern, der in den letzten zehn Jahren über 300 Millionen Euro Fördermittel des Bundes erhielt und auch dank öffentlicher Aufträge gut verdient, ist nun gefordert, in den Strukturwandel und die Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu investieren. Für Görlitz können dafür natürlich als Ergänzung die bestehenden Fördermöglichkeiten des Staates in Anspruch genommen werden. Und selbstverständlich sollte auch die hiesige Hochschule mit ins Boot geholt werden.
Dennoch darf der Plan, mehr Eigenständigkeit zu ermöglichen, nicht dazu führen, alle Lasten auf den Bund und den Freistaat Sachsen abzuwälzen. Siemens ist nun am Zug, die eigenen Vorstellungen zu konkretisieren und klar zu benennen, wie viel Geld man bereit ist, in die Hand zu nehmen und auf welche Technologien man setzen will. Wenn dann tatsächlich ein vernünftiges Industriekonzept Oberlausitz auf dem Tisch liegt, sollte es an allen anderen Beteiligten nicht scheitern.“