Gewalt an Schulen: Wir brauchen rasch mehr Prävention

gewaltSeit Wochen geistert die Klage über die zunehmende Gewalt an Schulen durch die Presse. Dazu erklärt der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Sebastian Wippel:

„In den letzten Jahren ist die Anzahl der Präventionsmaßnahmen der sächsischen Polizei um 40 Prozent gesunken. Ganz konkret bedeutet dies: Weniger Verkehrserziehung sowie weniger Aufklärung über Gewalt und Drogen an den Schulen. Man braucht sich dann nicht zu wundern, wenn sich diese Versäumnisse in einer zunehmenden Verrohung und Brutalität auf den Schulhöfen niederschlägt.

In der Polizeidirektion Dresden gehören dem Präventionsteam 22 Beamte an, in der PD Görlitz sind es sieben und in Zwickau nur fünf. Es ist unmöglich, mit so wenigen Mitarbeitern Präsenz an allen Schulen und Kitas zu zeigen. Genau das ist aber notwendig. Wenn ein Polizist vor einer Klasse steht, etwas über seinen Berufsalltag erzählt und den Schülern nahebringt, wie sie sich in brenzligen Situationen verhalten sollen, ist das viel authentischer, als wenn Lehrer und Eltern mahnen.

Nur mit deutlich mehr Personal kann die Polizei außerdem auf konkrete, aktuelle Vorkommnisse reagieren. Es kommt darauf an, dass nach einem Vorfall, z.B. einer Schlägerei auf dem Schulhof, schnell darüber gesprochen wird. Wenn die darauffolgende Präventionsveranstaltung ein halbes Jahr später stattfindet, ist ihre Wirkung dagegen viel begrenzter. Bürgerpolizisten können solche Maßnahmen allenfalls unterstützen. Sie ersetzen aber keine ausgebildeten Präventionsbeamten.

Die Polizeiprävention in den letzten Jahren kaputtzusparen, war ein verheerender Fehler von Innenminister Ulbig. Hier mit mehr Personal und mehr Geld gegenzusteuern, sollte auf unserer Agenda ganz weit oben angesiedelt werden.“

Hintergründe zur Polizeiprävention in Sachsen lassen sich meiner Kleinen Anfrage Drs. 6/6176 entnehmen: http://edas.landtag.sachsen.de//viewer.aspx?dok_nr=6176&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=1

(Bild: Metropolico.org, flickr, CC BY-SA 2.0)