Am ersten Mai zeigte die AfD am Rande des vom DGB organisierten Maifestes vor dem Gerhard-Hauptmann-Theater Görlitz Flagge.
Warum am Rande? Der DGB lud nach eigenen Angaben alle demokratischen Parteien ein. Leider war man sich seitens des DGB nicht sicher ob die Alternative für Deutschland eine demokratische Partei sei. Ich bin mir da allerdings sehr sicher! Mein Büro ziert ein großes Plakat: „Direkte Demokratie“ und wir haben die Bürger der Stadt zu einem erfolgreichen Bürgerbegehren bewegt.
Weil wir uns des eigenen Demokratieverständnisses so sicher sein können, haben wir uns „a scheenes Fleckl“ (görlitzerisch: „einen schönen Platz“) in der Sonne gesucht und dem Getümmel beigewohnt.
Viele Bürger kamen vorbei und suchten das Gespräch. Viele fragten, darunter auch die politischen Mitbewerber, warum wir allerdings abseits stehen würden. Unsere Antwort fiel immer getreu dem Motto aus: Mut zur Wahrheit. Es gab niemanden, der uns als „undemokratisch“ angesehen hätte. Ja noch nichteinmal die Herren von der örtlichen Antifa. Einer erkundigte sich freundlich, nach meiner Einarbeitung im Landtag. Ein anderer -das muss mal gesagt werden, getraute sich doch tatsächlich einen „Good night white pride“ Aufkleber neben uns an einen schönen sauberen Flaggenmast zu kleben. Beim Abbauen waren sie dann wieder behilflich. Zwei Luftballons, die eigentlich meine Kinder noch erfreuen sollten, erfreuten nun die Herren in den bunten Hosen. Beim Versuch die Ballons in den angrenzenden Mülleimer ordentlich zu entsorgen, gingen sie leider kaputt. Nunja…
Die „Junge Alternative- JA“ ermöglichte es den Görlitzern auf originelle Weise etwas gegen die Staatsschulden zu tun. Jeder, der wollte durfte nach Herzenslust in einen symbolischen Schuldentopf greifen und die Staatsschulden einfach aufessen.
Verständnis für unsere Situation kam allerdings von unerwarteter Seite: Vertreter der MLPD -ja richtig, die MLPD, die sich selber als die einzige wirklich revolutionäre Partei der Linken versteht, waren nämlich vom DGB auch nicht eingeladen worden. ABER: mutmaßliche DGB Aktivisten hielten eine Fürsprache für die MLPD, sodaß sie ihre Druckerzeugnisse für die Revolutionswerbung doch noch vor Ort verteilen durften…
Nach so vielen Gesprächen und einem erfreulichen Tag mit lauter Rockmusik bauten wir als letzte Partei ab. Ob des (Un)demokratiemißverständnisses bleibt allerdings noch Gesprächsbedarf. Wir sind dafür bereit mit allen zu reden, die zuhören wollen.